Dienstag, 8. Oktober 2013
Shanghai
Michelle
Relativ früh am Morgen zogen wir los Richtung Metro-Station. In der Metro
haben wir dann unser Frühstück genossen. Anschliessend wurden wir von einem Car
abgeholt und zum Kindergarten gebracht. Es war ein riesiger Kindergarten mit
mehreren Stockwerken. Jedes einzelne Kind hatte seine spezielle Aufgabe und
seinen Bereich, indem es arbeiten musste, z.B. Reis anpflanzen, den Coiffeur
spielen, den Arzt sein, in einem Supermarkt an der Kasse bedienen und viele
weiteren Arbeiten mussten getan werden. Speziell daran war, dass viel so war
wie bei uns im Westen. Beim Arzt wurde Schulmedizin angewendet und nicht die
TCM. Und beim Coiffeur wurden Lockenwickler angewendet, wobei eigentlich kein
Chinese Locken hat. Als kleines Geschenk haben wir Schweizer Schokolade
mitgebracht. Danach ging es mit dem Car weiter zur Primarschule. Zuerst durften
wir dort in einer Musikschule zuschauen. Die 7-9jährigen lernten Noten zu lesen
und den richtigen Takt dazu. Eindrücklich war, dass die Schülerinnen und
Schüler, wenn sie etwas sagen durften, aufstehen mussten. Auch wenn jemand
nicht mitgekommen ist, wird er oder sie einfach links liegen gelassen. Es kommt
nicht auf das Wohl der Kinder an, alles basiert nur auf möglichst guten
Leistungen. In der zweiten Stunde stand BG auf dem Programm. Jede(r) bekam
Knete und durfte etwas Künstlerisches gestalten, sogar wir durften mitmachen.
Hier haben wir wiederum Schweizer Schokolade als kleines Geschenk mitgebracht.
Nachher wurden wir mit dem Car zum Gymnasium chauffiert. Als Erstes gab es
einen Lunch aus der Mensa, der ziemlich ungeniessbar war. Da kocht ja unsere
Mensa noch besser! Dann durften wir uns in der Schule etwas umsehen. Wir haben
dann unsere Chinesen und Chinesinnen vom Tag zuvor wieder getroffen und bei
ihnen eine Englischlektion besucht. Dort haben wir über die Schweiz gesprochen.
Leider konnten wir keine reguläre Englisch-Lektion besuchen, was sicher sehr
spannend gewesen wäre. Auch hier hat man den Ansporn nach guten Leistungen
erkannt. Wir mussten einen kurzen Dialog zwischen einem Touristen, der in die
Schweiz möchte und einem Guide, der die Schweiz sehr gut kennt, erstellen und
anschliessend vortragen. Zuerst durften die
besten englischsprechenden Chinesen den Dialog mit uns vortragen und
dann die, die weniger gut Englisch sprechen. Die Letzteren wurden mehr oder
weniger von allen ignoriert, sogar von der Lehrerin. Alle waren anderweitig beschäftigt,
auch die Lehrerin hatte besseres zu tun. Nur wenn man zu den Besten gehört wird
man auch wahrgenommen und kann später mal etwas erreichen; so stelle ich mir
die Einstellung der Chinesen und Chinesinnen vor. Dann haben wir noch rote
T-Shirts mit Schweizerkreuz verteilt und uns verabschiedet. Wir haben uns ein
Taxi geschnappt und sind zurück ins Hostel. Den Nachmittag hatten wir
individuell zur Verfügung. Am Abend haben wir dann alle zusammen eine Strasse
weiter Abendessen genossen und sind dann wieder zurück ins Hostel. Die einen
gingen noch in die Hostelbar, die anderen direkt ins Bett.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen